Den Lackmustest nicht bestanden

  • Unsere grüne Stimme blieb die Einzige

Was wurde nicht alles vor der Kommunalwahl versprochen? Die CDU setze sich für „Klima- und Umweltschutz in der Gemeinde“ ein, die OWG sprach von Oststeinbek als „grüne Lunge vor den Toren Hamburgs“ und die SPD wollte „die Schäden an der Biodiversität begrenzen“ um die „drastisch zurückgegangene Population an Insekten, Singvögel und Kleinreptilien“ zu „reparieren“. So sollte unser Antrag im Umweltausschuss zum Beitritt Oststeinbek zur BUND-Initiative „Pestizidfreie Kommune“ wohl nur Formsache sein, oder?! Weit gefehlt! Unsere grüne Stimme blieb die Einzige. Während die SPD sich enthielt, stimmten OWG und CDU geschlossen dagegen. Dabei wäre ein öffentliches Bekenntnis zum Verzicht von Pestiziden auf kommunalen Flächen (gilt selbstredend nicht für die privat genutzten Flächen) ein starkes Signal nach außen gewesen, eine bindende Verpflichtung zum Umwelt- und Naturschutz und ein deutliches Zeichen, dass wir in unserer Gemeinde in Umweltfragen handeln und nicht nur reden. Bereits jetzt setzt unsere Verwaltung keine Pestizide auf kommunalen Flächen ein – allerdings auf freiwilliger Basis und externe Dienstleister werden nicht auf den Verzicht auf Pestizide verpflichtet.

Hier hätten wir zu unserer Verantwortung stehen können und deutlich machen können, dass wir unseren Lebens- und Naturraum erhalten möchten und uns gegen die fatalen Folgen von Pestizideinsatz auf Mensch, Tier und Natur stellen wollen. Vielleicht wäre es im ersten Schritt nur eine Absichtserklärung gewesen, ohne dass sich am Status Quo viel geändert hätte. Aber wir hätten zeigen können, dass wir Worten auch Taten folgen lassen. Dieses Bekenntnis mit all den verbunden Chancen wollten die andere Parteien offenbar nicht nutzen. Wir Grüne lassen aber nicht locker. Denn was vor der Wahl angekündigt wurde, wird nach der Wahl umgesetzt: wir wollen echten Klima-, Umwelt- und Naturschutz.

(Stefan Weinzierl)