Als Verbraucher ist uns der Zusammenhang zwischen industrieller Landwirtschaft und Pflanzenschutz bewusst. Einige Landwirte sehen sich wirtschaftlich gezwungen, ihre Äcker zu düngen und mit chemischen Zusätzen gegen Befall zu schützen.
Wir wissen auch, dass sich deshalb Giftstoffe in unseren Lebensmitteln wiederfinden.
Trotzdem unternehmen wir wenig dagegen. Wir als Verbraucher können durch den Kauf von biologischen Lebensmittel gegensteuern, wenngleich diese oftmals deutlich teurer als konventionelle Lebensmittel sind.
Warum stecken wir in diesem Dilemma, dass sich Landwirte angegriffen fühlen, sobald sich Verbraucher melden, die sich Sorgen um gesunde Lebensmittel machen? Dabei geht es gar nicht um Schuldzuweisung. Denn oft wird übersehen, dass vier Akteure dahinterstecken, allen voran die chemische Industrie. Die verdient gut daran und hat wenig Interesse, ihre Produkte auf alternativen Pflanzenschutz umzustellen.
Biologischer Schutz kann durch den gezielten Einsatz der Fressfeinde von Schädlingen erreicht werden. Pflanzliche Abwehrstoffe können aus Raps, Orangen oder dem Neem-Baum gewonnen werden. Bacillus thuringiensis-Präparate, Eisen III Phosphat, Natur-Pyrethrum, Netzschwefel, Kaliseife und viele andere Mittel können ebenfalls eingesetzt werden. Das ist aufwendig und zeitintensiv. Ein Umdenken der chemischen Industrie in Bezug auf Pflanzenschutz in der Agrarindustrie ist aber dringend erforderlich.
Eine wichtige Rolle spielt die Politik. Ihre Entscheidungen sollten nicht lobbygetrieben getroffen werden, sondern Menschen und Tiere schützen. Und damit auch nachhaltig Arbeitsplätze in der Landwirtschaft und Lebensmittelbranche sichern.
UMSTIEG UNTERSTÜTZEN
Unsere Landwirtinnen und Landwirte stehen unter enormem wirtschaftlichem Druck, möglichst günstige Lebensmittel zu produzieren. Daher müssen wir als Gesellschaft und die Politik Landwirte dringend dabei unterstützen, auf biologische Landwirtschaft umzusteigen.
Auch wir als die Verbraucher:innen tragen Verantwortung. Wir kaufen landwirtschaftliche Produkte oft, ohne darüber informiert zu sein, wie viele und welche giftigen Stoffe wir mit unserer Nahrung aufnehmen. Ein Nachweis über Umweltgifte in Produkten ist zurzeit nicht vorgeschrieben. Wir haben als Verbraucher die Wahl. Und es gibt auch schon ein erstes Umdenken. Selbst Discounter haben ihr Sortiment umgestellt. Daneben gibt es viele Bio- und Öko-Landwirtwirte, auch in unmittelbarer Nähe von Hamburg.
Wir als Verbraucher können zu einem Umdenken hin zu gesunden Lebensmitteln beitragen, indem jeder, der es kann, dazu bei seinen Einkäufen beisteuert.