Kindergrundsicherung – Das steckt drin

In Deutschland leben rund drei Millionen Kinder in Armut oder sind armutsgefährdet. Dazu kommt verdeckte Armut: Familien, die einen Anspruch auf eine Leistung haben, nutzen diese oft nicht – aus Scham vor Stigmatisierung, aus Sorge vor Bürokratie oder weil sie ihnen zustehende Leistungen schlicht nicht kennen. Armut schränkt Zukunftschancen ein. Und für ein möglichst sorgenfreies Aufwachsen ist finanzielle Sicherheit ein grundlegender Faktor.

„Jeder muss sich entscheiden, wie viel ihm gleiche Chancen für alle Kinder wert sind. Wir haben uns entschieden und sagen deshalb: Den Kampf gegen Kinderarmut gibt es nicht umsonst. “ 

— Ricarda Lang, Bundesvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Die Kindergrundsicherung ist eine Investition in die Zukunft von Kindern und Jugendlichen. Wir können und müssen es uns leisten, Kinderarmut zu bekämpfen.

Mit der Kindergrundsicherung schlägt die grüne Familienministerin Lisa Paus eine unbürokratische und unkomplizierte Lösung vor, die viele bisherige Einzelleistungen bündelt und Familien zielgenau unterstützt. Aus der bisherigen Holschuld der Eltern wird zudem eine Bringschuld des Staates. Das bedeutet: Hat eine Familie Anspruch auf zusätzliche Leistungen aus der Kindergrundsicherung, beantragt diese aber nicht, soll sie fortan darüber informiert werden. So wollen wir sicherstellen, dass zukünftig alle Kinder bestmöglich unterstützt werden.

Das sieht die Kindergrundsicherung vor:

  • Keine unübersichtlichen Einzelleistungen mehr. Die Kindergrundsicherung führt das Kindergeld, den Kinderzuschlag und weitere Förderungen zu einer Leistung zusammen.
  • Wer weniger hat, wird zielgenau mehr bekommen. Die Grundsicherung besteht aus zwei Komponenten: Ein Garantiebetrag kommt bei allen Kindern an. Und wer weniger hat, wird zudem über einen bedarfsgerechten Zusatzbetrag mehr bekommen.
  • Niedrigschwelliger Zugang. Über einen regelmäßigen und automatisierten „Kindergrundsicherungs-Check“ auf der Basis von Steuerdaten soll geprüft werden, ob Familien Anspruch auf den Zusatzbetrag haben. Ist dem so, meldet sich der Staat bei ihnen – proaktiv und ohne komplizierte Bürokratie.