- Erst soll ein Konzept für alle gemeindeeigenen Liegenschaften erstellt werden
- Oststeinbek darf die Chance für neuen Wohnraum nicht verstreichen lassen
Da der Umzug der Helmut-Landt-Grundschule Anfang Juni nun über die Bühne gegangen ist, könnten die Vorbereitungen für eine Nachnutzung des Geländes an der Gerberstraße eigentlich beginnen – sollte man meinen. Denn der Bedarf an bezahlbaren Wohnungen ist groß. Doch so schnell geht das in Oststeinbek nicht. Erst soll das geplante Konzept für alle gemeindeeigenen Liegenschaften erstellt werden. Dazu zählen unter anderem das Rathaus, die Begegnungsstätte, die Kleiderkammer, Flüchtlingsunterkünfte, die Schule, Kindergärten sowie Grünflächen und weitere kommunale Infrastruktureinrichtungen. Dadurch verstreicht wertvolle Zeit.
Erst danach soll die bauliche Substanz der alten Schule untersucht werden. Vom Ergebnis hängt ab, ob die Schule anderweitig genutzt werden kann, oder abgerissen werden muss. Bei dem Alter der Schule – sie existiert schon mehr als 50 Jahre an ihrem bisherigen Standort – sind Schadstoffe wie Asbest denkbar. Das Geld für die Untersuchungen muss noch im Haushalt bereitgestellt werden.
Aus unserer Sicht wäre es ratsam, mit den Untersuchungen jetzt zu beginnen, um vorbereitet zu sein, wenn das Liegenschaftskonzept vorliegt. Dann könnten die Arbeiten früher beginnen. So aber steht das alte Schulgebäude erstmal leer und ist der Gefahr von Vandalismus ausgesetzt.
Oststeinbek sollte die Chance nicht verstreichen lassen und sich jetzt mit der Nachnutzung befassen. Soll das 14.000 Quadratmeter große Areal im Herzen der Gemeinde für Wohnungsbau genutzt werden? Dafür wäre eine Mehrheit in der Gemeindevertretung nötig. Die ist noch nicht absehbar. Aber die Hände in den Schoß legen, dürfen wir nicht!
Infrastrukturdebatte nicht als Blockadeinstrument nutzen
Wir hören von Bürgerinnen und Bürgern, dass sie sich mehr bezahlbare Wohnungen wünschen. Dabei geht es auch um das Projekt, an dem wir Grüne arbeiten (siehe „Oststeinbek Aktuell“ Nr. 03 – März 2025). Das von Gegnern neuer Wohnprojekte ins Feld geführte Argument, Oststeinbek dürfe nicht über 9000 Einwohnern wachsen, halten wir für nicht zeitgemäß. Es missachtet die Lage vieler Menschen. Und es verdrängt die Tatsache, dass Oststeinbek am Rande von Hamburg nicht so tun kann, als wäre es ein abgeschiedenes Idyll. Die Metropolregion wächst und zieht Menschen an. Diese suchen Wohnungen – auch in Oststeinbek. Die Infrastruktur (Kindergärten, die Schule und Verkehrswege) würde dadurch überfordert, glauben einige, die Oststeinbek lieber nicht verändern möchten. Das muss nicht so bleiben.
Von Jan Schwartz